Puducherry
Ein Wochenende
Pondicherry
Es gab leider nur Nachtbusse von Thanjavur in Tamil Nadu, die mitten in der Nacht in Pondicherry ankommen und einen Morgenbus. Ich entschied mich nicht noch eine Nacht in Thanjavur zu verbringen und nahm einen Nachtbus. In Pondicherry haute ich mich um 5 Uhr morgens aufs Ohr und wachte am nächsten Morgen völlig übermüdet auf. „Erstmal ein langes ausgiebiges Frühstück und einen Café genießen“ dachte ich mir und machte mich auf den Weg um ein schnieckes Café und die Stadt zu erkunden. Mehr machte ich an meinem ersten Tag in Pondicherry auch nicht, als einen langen Spaziergang durch die Stadt und an der Promenade zu unternehmen und einige Zeit im Sri Aurobindo Ashram zu meditieren. Die Meditation im Ashram tat unglaublich gut – Ruhe und Einkehr war genau das, nach was sich meine Seele nach den aufregenden und etwas hektischen Tagen sehnte! Nachdem ich das Gelände betrat fühlte ich den Frieden und die Ruhe, die an diesem Ort herrschte. Handys sollten ausgeschaltet werden und der Garten, den ich betrat, war über und über mit kräftig leuchtenden Blumen in allen möglichen Farben übersät! Ein großer wunderschöner Baum mit augenscheinlich kräftigen Wurzeln trohnte sozusagen in der Mitte des Gartens über einem Art Schrein, welcher über und über mit Blumen übersäht war. Die Menschen beteten und meditierten um den Schrein herum und berührten mit ihrer Stirn kniend die Marmorplatform. Manche verharrten eine längere Zeit dort. So entschloss ich mich ebenfalls in dieser Stille zu meditieren.
Auroville und Mahabalapuram
Am kommenden Tag wollte ich unbedingt nach Auroville fahren, ein Ort, der 1968 von Sri Aurobindo und „Der Mutter“ gegründet wurde. Mehr über die beiden könnt ihr in den Texten lesen, die ich in Auroville abfotografiert habe. Es würde sonst den Rahmen sprengen 😉
Glücklicherweise wollte der Kellner, der mich in dem Café bediente, in dem ich frühstückte, auch nach Auroville und nahm mich auf seinem Motorrad mit. Kurze Zeit später erreichten wir die Vororte, die fließend in Auroville übergingen. Ich war ehrlich gesagt etwas geschockt, da überall Müll lag. Meine Erwartungen waren ein wenig anders. Aber gut, das sollte meine Laune nicht trüben. Zunächst schaute ich mir die Galerie an, die über die Geschichte und die Idee sowie die Menschen und die Gründer von Auroville berichtete. Dort lernte ich 2 Physikprofessoren aus Indien kennen, mit denen ich mich recht lange und ausführlich über die Parallelen von Naturgesetzen und Nicht-Dualismus unterhielt. Sehr angeregt und inspiriert von der Diskussion schwebte ich quasi zum Matromandir, dem Meditationszentrum von Auroville. Leider ist dieses nur montags für Touris geöffnet, die dort meditieren möchten. Im Vorwege kannst Du Dir ein „Ticket“ besorgen, auf dem eine bestimmte Uhrzeit vermerkt ist. Da es Donnerstag war und ich abends nach Mahabalapuram weiter wollte, verschob ich die Meditation im Matramandir auf meinen nächsten Auroville-Besuch, bei dem ich sicherlich länger bleiben werde! Anschließend kaufte ich mir noch etwas zu essen und zu trinken in einem der Cafés, die ich übrigens sehr empfehlen kann und nahm ein TukTuk für 150 Rupien zur nächst gelegenen Busstation. Den Bus nach Pondicherry, der nicht wie auf der Auroville-Homepage wie angekündigt um 17:15 sondern um 16 Uhr fuhr und 60 Rupien kosten sollte verpasste ich. Wieder zurück in Pondicherry angekommen, holte ich meine frisch gewaschene Wäsche von der Wäscherei ab, zu der ich sie am Vortag gegeben hatte und machte mich am Abend mit einem Lokalbus für gerade mal 91 Rupien auf den Weg nach Mahabalapuram. Dort wartete schon Rahul, einer der Freunde meines Surflehrers aus Agonda, auf meinen Anruf. Mahabalapuram hatte ich eigentlich nicht auf dem Radar bevor Mumu, mein Surflehrer aus Agonda, es erwähnte. „Wieso eigentlich nicht?“ dachte ich mir. Später stellte sich heraus, dass dies eine der ältesten Städte Indiens ist mit den ältesten Tempeln (aus dem 7. Jahrhundert) in Indien. Bevor ich auf die Andamanen flog, pausierte ich 3 Nächte/2 Tage in dem recht kleinen Fischerörtchen, ging surfen, schaute mir schöne Tempel an und schloss neue Freundschaften mit Nam aus Mumbai, Rahul aus Mahabalapuram und Fillipo aus Italien. Es war der perfekte Zwischenstopp auf dem Weg zum Flughafen in Chennai (Ola-Taxi für 958 Rupien plus 42 Rupien Trinkgeld am frühen Morgen). Mahabalapuram mit seinen bunten Häuschen, engen Gassen, freundlichen Menschen und der entspannten Atmosphäre lädt definitiv für längere Zeit zum Verweilen ein! Zum Baden ist es eher mittelmäßig, da die Strände recht verdreckt sind. Dennoch genoss ich die Zeit dort sehr! Und ich verliebte mich in 2 Bilder, die ich zufällig in der Galerie des Künstlers Masi entdeckte. Die Fröhlichkeit der ausgewählten Farben und die Motive zogen mich sofort in ihren Bann, so dass ich keine andere Wahl hatte, als die Bilder zu erstehen, um sie dann nach Delhi zu schicken. Übrigens, falls du in der deutschen Kunstszene unterwegs bist und weiterhelfen kannst: Masi´s Traum ist es in Deutschland auszustellen. Solltest du eine Möglichkeit sehen, melde dich gerne bei mir oder direkt bei Masi! Die Bilder spiegeln für mich genau das wieder, was Indien ausmacht: Farbenfrohheit, Spiritualität und Authentizität!
“Die Bilder spiegeln für mich genau das wieder, was Indien ausmacht: Farbenfrohheit, Spiritualität und Authentizität!”