300 Hours Teacher Training Course finally done!!
4 Wochen
Nach 4 Wochen tagtäglichem frühen Aufstehen bei Sonnenaufgang
um 5:30, Shatkarma, Pranayama, 90 min Vinyasa Yoga, Alignment, Yoga Anatomie sowie Ayurveda, Philosophie, 90 min Ashtanga Vinyasa Yoga und abschließender Meditation bin ich nun bei der Yoga Alliance zertifizierte 300 Stunden Yogalehrerin, frisch aus Indien.
Es ist in den 4 Wochen so viel passiert,
ich habe unglaublich viel gelernt, gerade was Ayurveda betrifft, um nun zu wissen, dass ich eigentlich nichts weiß.
Die Ausbildung bei der Himalayan Yoga Association in Rishikesh war nicht nur thematisch sehr umfangreich, sondern die Lehrer haben auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
In meiner ersten Yogalehrer-Ausbildung war der Hauptausbilder leider genau das Gegenteil von dem,
was man als einen Yogi bezeichnen würde: egobesessen, rechthaberisch, sehr verletzend in Worten, demütigend und nicht zuletzt unfair und übergreifend gegenüber einigen Yoga-Kolleginnen aus meiner Ausbildung. Ich habe diese Yoga-Ausbildung trotzdem bis zur Prüfung durchgezogen, was ich heute nicht mehr machen würde.
Aber ich möchte hier nicht über meine strapaziöse erste Yogalehrer-Ausbildung in Hamburg bei Yoga Now schreiben, sondern über meine Ausbildung in Rishikesh.
“Es ist in den 4 Wochen so viel passiert, ich habe unglaublich viel gelernt, gerade was Ayurveda betrifft, um nun zu wissen, dass ich eigentlich nichts weiß.”
Nachdem ich nach einer achtstündigen Bustour über Nacht aus Delhi in Rishikesh angekommen war, wollte ich nur noch schnellstmöglich in meine Unterkunft und schlafen (und vorher noch meine Verspannungen aus dem Nacken massiert bekommen).
Am nächsten Tag trudelten langsam alle Leute ein
und ich lernte meine Zimmernachbarin kennen. Priscilla, gebürtige Californierin, deren Eltern aus Mexiko eingewandert waren. Ich hätte mir keine bessere Zimmernachbarin vorstellen können! Ich war nie ein WG-Mensch und habe noch nie mit einer Person, die ich nicht kannte, mehr als 10 Tage auf einem Zimmer verbracht. Lief aber super mit uns!
Nach der ersten Woche freute ich mich
schon auf Sonntag, unseren Erholungstag. Pustekuchen – wir standen um 4 Uhr auf, um dann um 4:45 zu einem Tempel in den Bergen bei Sonnenaufgang zu fahren. Der Großteil blieb zu Hause, ich wollte mir das aber nicht entgehen lassen. Es ist eigentlich komisch, dass der magische Augenblick des Sonnenauf- und ‑untergangs uns jeden einzelnen Tag zweimal geschenkt wird, wir dies aber meistens nicht wahrnehmen. Ich zumindest bin kein leidenschaftlicher Frühaufsteher.
Als wir ankamen und uns die Stufen zum Tempel hochschleppten
genoss ich schon, ohne dass die Sonne bereits über den Bergen aufgegangen war, den atemberaubenden Blick über die nebeligen Wälder. Die Stimmung erinnerte mich sehr an die Französischen Pyreneen, wo ich im Juli war.
Nach ca 20 min war es dann so weit:
die ersten Sonnenstrahlen blitzen über die Bergspitzen hinaus, direkt in die Augen der Zuschauer, die sogleich ihre Cameras zückten. In den alten Yogatexten steht geschrieben, dass die elektromagnetischen Wellen der Sonnenstrahlen zu Sonnenauf- und untergang eine heilende Wirkung besitzen.
Ich weiß nicht, ob es darüber wissenschaftliche Experimente gibt,
aber ich spüre, dass die Sonnenstrahlen zu diesen besonderen Zeitpunkten etwas Magisches besitzen. Nachdem wir Fotos von der leuchtenden Feuerkugel über den grünen bauschigen Bergen geschossen hatten ließen wir uns im Tempel segnen und fuhren wieder zurück in unser vorübergehendes Zuhause.
Die folgenden Wochen lernten, diskutierten, meditierten, yogten und atmeten wir uns auf ein Level,
auf dem wir auf der einen Seite körperlich einige Schmerzen hatten, geistig jedoch klarer wurden und somit den reinigenden Effekt der Praxis spürten.
Während der 4 Wochen nahmen wir zudem an einigen Kirtans teil. Während eines Kirtan werden Texte gechantet, wobei zunächst der „Hauptsänger“ ein Mantra singt und die restlichen Personen dieses Mantra wiederholen. Häufig begleiten dazu traditionelle Instrumente wie z.B. ein Harmonium den Gesang. Mit persönlich bringt Mantrasingen Spaß, wenn nicht ein und dasselbe Mantra über Stunden wiederholt wird. Die Gruppe, mit der wir sangen, bestand aus 4 Hare Krishna Anhängern; ein Original sozusagen.
In der Zeit der Yogalehrer-Ausbildung in Indien fanden 2 der wichtigsten Feste des Hinduismus statt:
das Durga Puja Fest (Fest zu Ehren der Göttin Durga) und das Diwali Fest (Lichterfest; ähnlich zu Silvester; Neujahrestag in Nordindien). Diese feierten wir ausgiebig mit der 200 Stunden Ausbildungsgruppe zusammen.
In dem unteren Video könnt ihr die Yogastunde, die ich in meiner Prüfung gegeben habe, in Zeitraffer anschauen.